VERBOTEN! VERGANGEN. VERGESSEN? Sonderausstellung im Museum fuer russlanddeutsche Kulturgeschichte Detmold фото 1

Die Deportation der Deutschen in der Sowjetunion 1941 ist ein gewaltiger traumatischer Einschnitt in der Geschichte der Russlanddeutschen, der sich in ihrer Identität, Mentalität und Kultur widerspiegelt. Deportation, Sondersiedlung, Arbeitsarmee sind Begriff aus dem Alltag dreier Generationen der Russlanddeutschen – der unmittelbar Betroffenen, ihrer Kinder und Enkel. 

Das Grauenhaft war für die Deutschen in der Sowjetunion, verstreut über die Weiten Sibiriens, Kasachstans und Mittelasiens, nach dem Krieg und noch lange danach Normalität. Jahrzehntelang war es der Minderheit verboten, ihre Geschichte zu erzählen. Literatur mit Begriffe wie Deportation, Sondersiedlung oder Arbeitsarmee dürft in der Sowjetunion nicht veröffentlicht werden. Viele Schriftteller schrieben trotzdem – teils unter gefährlichen Umständen. Trotz des Verbotes, die alte Heimat in ihren Werken zu erwähnen und Begriff wie Deportation, Trudarmee oder Sondersiedlung zu gebrauchen, verfassten sie ihre Eindrücke und Erfahrungen. Ihre Texte wurden heimlich weitergegeben oder auswendig gelernt. 

Veröffntlicht wurden diese „verbotenen“ Werke teilweise ab den 1980er Jahren und nach der Perestroika 1985.

Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte Detmold stellt diese Literatur erstmals öffentlich aus. In der Sonderausstellung „Deportation als Thema in der russlanddeutschen Literatur“ wird ein Dutzend russlanddeutscher Autoren mit ihren Werken präsentiert, die in der Zeit des Schreckens entstanden sind. 

Die Sonderausstellung wurde Ende des Vorjahres eröffnet und ist 2017 im Museum zu sehen.

Quelle: VOLK AUF DEM WEG Nr. 8−9÷2017
Foto: gans33 / shutterstock.com
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