Deutsch-Russisches Kultur-und Wirtschafts-FORUM фото 1

Die DieDS-Akademie Deutschland aus Heidelberg veranstaltete im Gartensaal des Schosses Karlsruhe das Deutsch-Russische Kultur- und Wirtschafts-FORUM als Auftaktveranstaltung für das St. Petersburger Business-FORUM 2018 in St. Petersburg. 

Hochrangige Repräsentanten aus St. Petersburg waren in Karlsruhe zu Gast. 

Die Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in St. Petersburg, Dr. Eltje Aderhold, die ihre familiären Wurzeln in Karlsruhe hat, stellte in ihrem Grußwort heraus, dass eine engere Kooperation St. Petersburgs mit Baden-Württemberg – und insbesondere auch Karlsruhe – einem sehr hohen Potenzial in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Jugendaustausch und anderen Bereichen entspräche. Das Generalkonsulat stehe bereit, einen gezielten Ausbau der Zusammenarbeit zu unterstützen. Die Generalkonsulin lud Karlsruhe zur Teilnahme an der 15. Deutschen Woche in St. Petersburg vom 18. bis 25. April 2018 ein. Das Grußwort wurde von Herrn Hubert Lechner aus Karlsruhe, dem Mitorganisator der Veranstaltung, vorgelesen. 

Der Erste Bürgermeister und Kulturbürgermeister der Stadt Karlsruhe – Herr Wolfram Jäger – betonte in seinem Grußwort, dass wir aktuell wieder darauf vertrauen müssten, dass Verständnis und Vertrauen durch unmittelbare Begegnungen zwischen den Menschen beider Länder und durch den wirtschaftlichen Austausch wachsen. BM Jäger sah in dem FORUM „die Gelegenheit, ganz neue Deutsch-Russische Verbindungen in den Bereichen der Kultur, Wirtschaft, Technik und Ethik nun auch zwischen Karlsruhe und St. Petersburg zu knüpfen.“ 

Er drückte großen Respekt aus und bedankte sich ausdrücklich bei „den Ideengebern dieses Forums, Herrn Karl-Heinz Henryk Czogalla, dem Leiter der Akademie und Herrn Hubert Lechner, Leiter des Finanz- und Investitionsmanagements an der Akademie, für ihr Engagement.“ 

„Unverzichtbar für das Gelingen des Forums war auch der Einsatz von Herrn Dr. Vladimir Primin, dem Direktor für die Deutsch-Russische Zusammenarbeit an der Akademie, der durch seine Kontakte und Begeisterungsfähigkeit die russischen Gäste aus St. Petersburg für die Teilnahme am Deutsch-Russischen Kultur- und Wirtschaftsforum in Karlsruhe gewinnen konnte.“ 

„Russland und das ehemalige Land Baden, dessen Residenz- und Hauptstadt Karlsruhe war, haben bereits Ende des 18. Jahrhunderts enge Beziehungen geknüpft. Die badische Prinzessin Luise heiratete 1793 den russischen Thronfolger Alexander und wurde 1801 unter dem Namen Elisabeth zur Zarin. Nicht viel später begann der Zustrom wohlhabender russischer Gäste ins nahegelegene Baden-Baden.“ 

Die Stadt St. Petersburg, die bei diesem Forum besonders im Fokus stehe, ähnelte Karlsruhe in vielerlei Hinsicht – bemerkte der Erste Bürgermeister. Beide Städte seien fast des gleichen Jahrgangs – St. Petersburg sei nur 12 Jahre älter als unsere Stadt, die 2015 ihren 300. Geburtstag feiern konnte. Wie Karlsruhe sei auch St. Petersburg keine altgewachsene Siedlung, sondern eine der Natur abgerungene Planstadt der Barockzeit. Und im Stadtgrundriss von St. Petersburg fänden sich Anklänge an die in Karlsruhe so ausgeprägte Fächerform der Straßen, die von einem zentralen Punkt, dem Schlossturm ausgingen. 

Der Schwerpunkt des Vormittags war ein Kultur-FORUM:
Frau Dr. Katarina Horst, die stv. Direktorin des Badischen Landes-Museum Karlsruhe und Leiterin der Abteilung Sammlung und Wissenschaft, stellte die Projekte des Badischen Landesmuseums vor und schilderte die Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit. Am Tag zuvor fand für die St. Petersburger Gäste bereits eine Museumsführung statt. 

Die Direktorin des Staatlichen Museum-Reservats Zarskoje Selo in Puschkin, St. Petersburg, Dr. Olga V. Taratynova, präsentierte ihr imposantes Museum, den ehemaligen Zarenwohnsitz, und aktuelle Investitionsprojekte – als Teil der Entwicklungsstrategie des Museums. 

Danach schilderte der Direktor des Städtischen Zentrums für medizinische Prophylaxe, der Medizinischen Bibliothek und des Hygiene Museums, Vize-Präsident des Ärzteverbandes St. Petersburgs und verdienter Arzt Russlands, Prof. Dr. med. Vladimir Zholobov, in seinem Vortrag die Selbstverwaltungsstrukturen der Ärzteschaft in Russland vor. 

Prof. Dr. Nikolay Borisov von der Staatlichen Universität St. Petersburg und Direktor des Zentrums für Design und Multimedia der ITMO Universität St. Petersburg präsentierte beeindruckende Projekte zur Anwendung der fortschrittlichsten Virtualisierungs-Technologien aus dem Bereich „Virtuelle Museen und Bewahrung des kulturellen Erbes». 

Abschließend erläuterten zwei St. Petersburger Aktivistinnen – Frau Tamara Semenova und Frau Nadezhda Eroshina – ihre sozialen Projekte «Sozialisierung der Jugend durch kreative Betätigung» und «Prinzipien der wahren Familie».
 Deutsch-Russisches Kultur-und Wirtschafts-FORUM
Im nachmittags folgenden Wirtschafts-FORUM schilderte der Leiter Innovationen & Internationales der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe – Herr Ralf Eichhorn – die Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten der Technologieregion Karlsruhe.

Herr Robert Gohla, Senior Projektmanager des Steinbeis-Europa-Zentrums, stellte die Projekte und Arbeitsweise der Steinbeis 2i GmbH und des SEZ vor.
Herr Prof. Dr. Jurii Guzov, Vize-Dekan der Wirtschaftsfakultät der Staatlichen Universität St. Petersburg, stv. Vorsitzender des Technischen Inspektionsrats der SRO- Rechnungsprüfervereinigung «Commonwealth» für Nord-West-Distrikt Russlands und Chefredakteur des Almanachs «Der Silberring Russlands» stellte in seiner Präsentation dieses Projekt vor. 

Anschließend startete er die Initiative mit dem Aufruf an die Verantwortlichen der Städte Karlsruhe und St. Petersburg, deren Intellektuellen, Unternehmer sowie alle Einwohner beider Städte mit der Bitte, partnerschaftliche Beziehungen herzustellen. 

Als Gründe für die partnerschaftlichen Beziehungen nannte Prof. Guzov:
1. Das Vorhandensein der Oberesten Verfassungsgerichte der Länder in Karlsruhe und St. Petersburg.
2. Eine gemeinsame historische Verbindung über die Person der Prinzessin Louise Marie Auguste von
Baden, die 25 Jahre lang als Zarin Elisabeth Alexejewna Russland regierte.
3. Die Entwicklung der gemeinsamen Kultur- und Wirtschaftsprojekte.
4. Das Badener Herzogtum wurde auf Antrag des russischen Kaisers Alexander I wiederhergestellt. 

Die Generaldirektorin des SMAK-Travel-Reiseunternehmens aus Sankt Petersburg, Frau Marina Widrich, mit der bereits ein Kooperationsvertrag mit der DieDS-Akademie besteht, stellte den Tourismus und die Touristenattraktionen St. Petersburgs vor. 

Die Bundesvorsitzende des UV-LMDR Unternehmerverbandes der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland – Frau Olesja Rudi – stellte ihren Verband vor und rundete den Wirtschaftsteil damit ab.

Wirtschaft – Technik – Ethik

Auf die künstlerische Gesangseinlage der diplomierten Opernsängerin Raphaela Stürmer – begleitet von der Pianistin Hsu-Chen SU am Flügel – folgte die vom Karlsruher Herrn Hubert Lechner persönlich initiierte Podiums-Diskussion zum verbindenden Thema «Wirtschaft – Technik – Ethik» mit hochkarätigen Wissenschaftlern und Unternehmern als Referenten:
- Frau Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand, Professur für Technikethik und Wissenschaftsphilosophie am Institut für Technikfolgenabschätzung ( ITAS ) des KIT
- Frau Susanne Kunschert, Geschäftsführende Gesellschafterin der Pilz GmbH, Ostfildern, Mitglied des Aufsichtsrates des KIT
- Herr Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung, dm-Drogeriemarkt Karlsruhe
- Herr Dr. Burkhard Lohr, Vorsitzender des Vorstands der K+S AG, Kassel
- Herr Prof. Dr. Orestis Terzidis, Lehrstuhlinhaber für Entrepreneurship und Technologie-Management des KIT

Fragen der «ethischen Verantwortung bei wirtschaftlichem Handeln», «Ethik im Spannungsfeld der Generationen von heute und morgen» und im Hinblick auf unterschiedliche Interessen diskutierten die Podiums-Teilnehmer unter Leitung des erfahrenen Karlsruher Moderators Christoph Weinmann. Welche Rolle kann die Ethik in der Unternehmensführung spielen ? Und «Wie können Innovationen in Wirtschaft und Technik zugleich den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens, dem Wohlergehen der Menschheit und dem Schutz der Umwelt dienen ?» 

Nach spannenden Erkenntnissen auf dem Podium hatten die Zuhörer das Wort und konnten mit Fragen an die Referenten ihre Meinung äußern. Das Ziel wäre, dass Unternehmen eine Firmenkultur entwickeln und praktizieren, die ungesetzliches und unmoralisches Handeln von vorneherein ausschließt. Da sich der Teilnehmerkreis auf diesem Podium aus Vertretern aus Wissenschaft und Unternehmen zusammen setzte, wäre es interessant gewesen, auch die Stellungnahmen zum Thema Ethik aus dem Bereich der Politik zu hören. Daher ist eine Folgeveranstaltung mit Vertretern der politischen Parteien geplant. 

Der für alle Teilnehmer Gewinn bringende Tag der wertvollen Begegnungen, des Austausches und neuer Impulse schloss mit einem Stehempfang ab. Im Anschluss an das FORUM fand vor dem Rückflug unserer Gäste nach St. Petersburg am Dienstag ein Crash-Deutsch-Kurs mit Klaus Bylitza statt und ein Treffen im ZKM – Zentrum für Kunst und Medien Technologie Karlsruhe mit der Direktorin Prof. Christiane Riedel, Geschäftsführender Vorstand COO. Mit dem Rundgang durch das ZKM-Museum lernten die hochkarätigen Gäste die Forschungsschwerpunkte des Hauses kennen. 

Dieses Forum möchte eine Brücke schlagen zwischen Deutschland und Russland – besonders zwischen den Städten Karlsruhe und St. Petersburg. Informationen zum FORUM und zu weiteren Schritten befinden sich auf der Homepage.

Karl-Heinz Henryk Czogalla

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